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Psychotherapeut*innenWölfle-Handlos Susanne




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Fach-Interview von Dipl. Psych. Susanne Wölfle-Handlos

F: Was ist Klientenzentrierte Psychotherapie?

Die Klientenzentrierte Psychotherapie wurde von C.R. Rogers entwickelt und ist auch unter dem Namen Gesprächspsychotherapie bekannt. Der klientenzentrierte Ansatz geht davon aus, daß jeder Mensch die Fähigkeit zum Verständnis seiner selbst und zur Veränderung seiner selbst in sich trägt. Durch unterschiedliche Erfahrungen im Laufe des Lebens kann dieses Potential eingeschränkt bzw. blockiert sein. In einem Klima, das geprägt ist von Wertschätzung, Vertrauen und einfühlsamem Verstehen ist es möglich, Zugang zu diesem Potential zu finden. Am ehesten kann dies innerhalb einer vertrauensvollen persönlichen Beziehung, wie sie in einer Psychotherapie gegeben ist, geschehen.

Die Klientenzentrierte Psychotherapie kann sowohl als Kurzzeittherapie eingesetzt werden bei klar umrissenen Problemstellungen (ca. 20 Sitzungen), als auch als Langzeittherapie bei gravierenden psychischen Störungen (ca. 60 bis 80 Sitzungen) bis hin zum Zweck der umfassenden Persönlichkeitsentwicklung (mind. 100 Sitzungen).

Ziel der Psychotherapie ist es, daß der Klient/die Klientin ein klareres Bild von sich bekommt (Selbst-Bewußtsein), neue Sichtweisen entwickelt, Problemlösungen findet und seine/ihre Handlungsmöglichkeiten erweitert. Gestärkt in seinem/ihrem Selbstwertgefühl wird er/sie zufriedener mit sich und seinem/ihrem Leben sein.


F: Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie?

siehe Antwort von Frage 3

F: Was ist der Unterschied zwischen Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Fachärzt*innen für Psychiatrie?

Ein Psychologe hat Psychologie studiert und betrachtet die verschiedensten Bereiche unter dem psychologischen Aspekt. Er spezialisiert sich auf einen Anwendungsbereich, das kann sein z. B.:
Ein Betriebspsychologe: er behebt Kommunikationsprobleme unter den Angestellten oder den Hierarchieebenen, versucht Alkoholprobleme zu mindern etc.
Ein Psychologe kann Personalberater sein. Er berät eine Firma bei der Personalauswahl, führt entsprechende Tests durch.
Ein Sportpsychologe betreut die Sportler psychologisch, damit es ihnen möglich wird, Höchstleistungen zu erbringen.
Ein Klinischer und Gesundheitspsychologe arbeitet an einem Spital und kümmert sich um die psychischen Belange der Patienten.
Ein Psychologe kann selbständig sein, Tests durchführen und Diagnosen erstellen: Eignungstests für einen bestimmten Beruf, Entwicklungstests bei Kindern oder Persönlichkeitstests; er kann auch psychologische Gutachten bei Gericht erstellen.
Das Feld, in dem ein Psychologe arbeiten kann, ist sehr weit gestreut.

Ein Psychiater hat Medizin studiert, ist also Arzt und hat sich als Facharzt auf den Bereich Psychiatrie spezialisiert. Er weiß über die organischen Grundlagen und Ursachen bei psychischen Krankheiten Bescheid und er verschreibt Medikamente, die Psychopharmaka. Es gibt ein paar psychische Krankheiten, die eindeutig auf organische Ursachen zurückzuführen sind und einige, bei denen man organische Ursachen vermutet. Psychopharmaka können sinnvoll sein bei sehr schweren Depressionen oder sehr ernsthaften Angstzuständen, bei Epilepsie oder Schizophrenie.

Zur Ergänzung: Der Lebens- und Sozialberater braucht für seine Tätigkeit einen Gewerbeschein. Dabei handelt es sich um eine Beratung, er darf keine Psychotherapie machen. Hier kann man Ratschläge bekommen für eine relativ umgrenzte spezifische Fragestellung.

Nun komme ich zum Psychotherapeuten:
Das Gesetz hat 1991 den psychotherapeutischen Heilberuf dem ärztlichen Heilberuf gleichgestellt. Der Psychotherapeut kann freiberuflich oder im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses tätig sein. Mit dem Gesetz wurde die Berufsbezeichnung „Psychotherapeut / Psychotherapeutin“ geschützt. Es darf sich nur derjenige Psychotherapeut/in nennen, der die vorgeschriebene fundierte Ausbildung in einer der anerkannten Psychotherapiemethoden absolviert hat. Die Ausbildung dauert in der Regel 6-7 Jahre. Jede Psychotherapeutin und jeder Psychotherapeut ist dann in der Psychotherapeutenliste beim Bundesministerium für Gesundheit und Frauen eingetragen. Ein Psychotherapeut kann vom Grundberuf Psychologe, Arzt, Sozialarbeiter, Lehrer usw. sein. Es gibt viele Ausbildungsinstitute für Psychotherapie und damit viele Spezialisierungen, die verschiedenen Psychotherapiemethoden, wie z.B. Psychoanalyse, Autogenes Training, Dynamische Gruppenpsychotherapie, Psychodrama, Klientenzentrierte Psychotherapie, Systemische Familientherapie u.a.

Psychotherapeuten arbeiten eigenständig und eigenverantwortlich, d.h. sie diagnostizieren selbständig, legen die Behandlung fest und führen sie durch. Die Durchführung einer Psychotherapie wird zwischen Ihnen und der Psychotherapeutin bzw. dem Psychotherapeuten vereinbart.

Der Begriff „Psychotherapie“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet ursprünglich, den ganzen Menschen, d.h. seine Seele, sein Gemüt, seinen Verstand, seine Lebenskraft zu unterstützen, zu heilen, zu pflegen und auszubilden.


F: Was ist Gesundheitspsychologie?

siehe Antwort von Frage 3

F: Was ist Klinische Psychologie?

siehe Antwort von Frage 3


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