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Mo 24 Aug Leben wie ein Baum, einzeln und frei, doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht. (Nâzım Hikmet) Die wissenschaftliche Psychologie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ordnung in die scheinbar unüberschaubare Vielfalt der Menschen zu bringen. Denn die Vielfalt dieser Welt und der Menschen ist uns nicht nur Freude, sondern auch Last. Bei so viel Unterschiedlichkeit entsteht schnell das belastende Gefühl von Verwirrung und Ausgeliefertsein. Das ist mit ein Grund, warum im Menschen schon früh das Bedürfnis entstand, Ordnungssysteme zu konstruieren, Vereinfachungen und Typologien. So wurden beispielsweise schon in der griechischen Antike vier Temperamente unterschieden, der Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker. Das System wird Empedokles zugeschrieben und wurde von Galen weiterentwickelt. Möglicherweise ist es aber ägyptischen Ursprungs, also noch wesentlich älter. Die Temperamente-Lehre gilt heute wissenschaftlich als überholt und doch gibt es auch heute zahlreiche psychologische Typologien, die auf dieser Zahl Vier beruhen. So etwa die vier Typen C.G. Jungs (2006), der Fühl-, Denk-, Empfindungs- und Intuitionstypus, des Weiteren die vier Grundformen der Angst von Fritz Riemann (2003) oder auch die vier Grundbedürfnisse von Klaus Grawe. Riemann unterschied vier Grundformen der Angst, nämlich den schizoiden Typus, der Angst vor der Hingabe hat, den depressiven Typus, der Angst vor der Selbstwerdung hat, den zwanghaften Typus, der Angst vor Veränderung hat und den hysterischen Typus, der Angst vor den Notwendigkeiten und Gesetzmäßigkeiten des Lebens hat. Diese Typologie scheint als grobe Orientierung sehr bedeutsam für viele Psychologen und Psychotherapeuten zu sein, liegt das Buch "Grundformen der Angst" doch mittlerweile in der 41. Auflage vor. Noch nicht ganz so alt ist das Modell der vier Grundbedürfnisse von Klaus Grawe (2004). Er meinte, dass der Mensch vier Grundbedürfnisse hätte, nämlich das Bedürfnis nach ...
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Fr 4 Okt Was Peter über Paul sagt, sagt oft mehr über Peter als über Paul. Wenn wir über andere Menschen sprechen, sagen wir damit immer auch sehr viel über uns. Oft ohne uns dessen bewusst zu sein. Diesen psychologischen Mechanismus nennen wir in der Psychologie Projektion. Das Wort kommt vom lateinischen proicere und bedeutet vorwerfen, hinwerfen, wegwerfen. Und genau darum geht es in der Projektion, etwas wird hinausgeworfen oder vorgeworfen. Projektion ist allgegenwärtig. Wenn wir auch nur einen Fuß auf die Straße setzen oder eine Tageszeitung aufschlagen oder uns an unserem Arbeitsplatz mit KollegInnen und KundInnen konfrontiert sehen, begegnet sie uns unentwegt. Ununterbrochen werden andere dafür beschuldigt, dass irgendetwas in der Welt nicht so funktioniert, wie wir das gerne hätten. Da wird etwa über die Faulheit der Politiker gejammert oder über die Gier der Banker oder die Rücksichtslosigkeit in unserer Gesellschaft. Dabei sollte uns bewusst sein, dass alle diese Klagen etwas mit uns selbst zu tun haben. Denn Projektion bezeichnet den Mechanismus, dass ich etwas, das ich bei mir selbst nicht sehen kann, in meiner Umwelt wahrnehme. Derjenige Mensch, der beispielsweise Aggression projiziert, wird sich ständig darüber beklagen, wie aggressiv alle Menschen in seiner Umgebung sind. Sich selbst hält er dabei für den friedliebendsten Menschen der Welt. Jede Projektion enthält auch ein Körnchen Wahrheit. Um beim genannten Beispiel zu bleiben: der Aggression Projizierende projiziert nicht nur seine (unbewusste) Aggression in die Umwelt, er findet dort auch tatsächlich Aggression, allerdings wahrscheinlich nicht in dem Ausmaß, in dem sie vom Betroffenen gesehen wird. Und so sind Projektionen im therapeutischen Prozess oft nur dadurch erkennbar, dass viel unangemessener Affekt mit ihnen verbunden ist. Die Psychoanalyse versteht unter Projektion die Verlagerung eines innerpsychischen Konflikts auf andere Menschen oder Menschengruppen. Die Projektion gehört damit zu den Abwehrmechanismen. ...
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