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Psychotherapeut*innenPruckner-Feichtner Thomas




Interview von Dr. Thomas Pruckner-Feichtner

F: Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben?

Die Auslöser, die Sie letztlich zu Ihrem ersten großen Schritt motivieren, sich Unterstützung in Form einer Psychotherapie, Paartherapie, Supervision & Selbsterfahrung oder Beratung & Coaching zu holen, sind ebenso vielfältig wie die gewünschten Veränderungen, die Sie damit für sich im Familien-, Berufs- und Alltagsleben anstoßen und erzielen können.

Psychotherapie ist unter anderem dann für sie sinnvoll, wenn sie sich in einem der Punkte wiederfinden:

• Sie haben Schmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen
oder andere körperlichen Beschwerden; der Arzt aber kann keine körperliche
Ursache feststellen.
• Ohne ersichtlichen Grund bekommen sie rasendes Herzklopfen und Angst,
sterben zu müssen.
• Sie haben Ängste, die sie belasten oder einschränken: z. B. vor dem Kontakt
mit ihren Mitmenschen, vor Autoritäten, vor großen Plätzen, vor engen
Räumen, vor Prüfungen.
• Es plagen sie oft Gedanken, über die sie mit niemandem zu sprechen wagen
(Scham- und Schuldgefühle, Hassgefühle, Unzulänglichkeitsgefühle, das Gefühl,
verfolgt oder fremdbestimmt zu werden,…).
• Sie fühlen sich antriebs- und lustlos, erschöpft oder ständig überfordert.
• Sie sind oft niedergeschlagen und habe keine Freude am Leben.
• Sie sind traurig und vereinsamt.
• Sie befinden sich in einer belastenden Umbruchsituation (z. B. schwere
Krankheit, Tod, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung, Unfall,…), die schwer zu
bewältigen ist.
• Sie denken manchmal an Selbstmord und/oder ihr Leidensdruck ist so groß.
• Sie leben in einer Beziehung, die sie sehr belastet.
• Sie fühlen sich durch ihre Kinder dauerhaft überfordert.
• Sie haben wiederkehrend große Probleme im Kontakt mit anderen Menschen
(z. B. am Arbeitsplatz).
• Sie sind süchtig – nach Alkohol, Drogen, Essen, Hunger, Liebe, Spielen.
• Sie fühlen sich innerlich gezwungen, ständig dasselbe zu denken oder zu tun (z. B. zwanghaftes Waschen, Zusperren, Grübeln u.Ä.), obwohl dies ihr Leben sehr einengt.
• Sie kommen mit ihrer Sexualität nicht zurecht.
• Sie haben Angst vor Entscheidungen.

Egal, welches Anliegen Sie haben und für welches unserer Angebote Sie sich interessieren, wichtig ist mir die zwischenmenschliche Beziehung.


F: Welche Klient*innen sollten eher NICHT zu Ihnen in Psychotherapie kommen?

Wichtige Voraussetzungen für eine Psychotherapie sind Ihr Wunsch, etwas verändern zu wollen sowie Ihre grundsätzliche Bereitschaft, sich mit Ihren Gefühlen und Ihrem Erleben auseinanderzusetzen und sich dabei unterstützen zu lassen.

Eine Altersbeschränkung gibt es nicht: Psychotherapie kann in jedem Alter hilfreich sein.


F: Wie kamen Sie zur Psychotherapie?

In einer aufregend spannenden Phase meines Lebens entschied ich, mich dem Weg meiner Frau anzuschließen. Nach fast einem Jahrzehnt als Manager in der Privatwirtschaft gründete ich als Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision mit ihr unsere gemeinsame Praxis.

F: Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen?

Meine Frau und ich bieten unseren Klienten und Klientinnen ein besonderes Setting an, das darin besteht, dass wir unter anderem als Paar mit Ihnen als Paar arbeiten. In manchen Fällen und Themenbereichen erweisen sich zusätzlich zur gemeinsamen Zusammenarbeit fächerübergreifende Kooperationen mit Experten und Expertinnen aus anderen Bereichen als äußerst hilfreich.

F: Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)?

Meine Frau und ich arbeiten bereits eifrig daran und werden zu gegebener Zeit ausreichend darüber berichten bzw. informieren.

F: Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen?

Ich bin weniger am Ziel orientiert, als vielmehr am Prozess – ich erfreue mich an der gemeinsamen Arbeit mit meiner Frau in unserer Psychotherapeutischen Praxis.

F: Was bedeutet für Sie Glück?

Im Moment zu sein, zu genießen und nicht über solche Konzepte und Definitionen nachdenken zu müssen.

F: Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern?

In der systemischen Therapie bedienen wir Therapeuten und Therapeutinnen uns ganz ähnlichen Fragen wie beispielsweise der Annahme, dass über Nacht ein Wunder geschehen ist: „Nehmen wir einmal an, Sie gehen nach unserer Sitzung irgendwann nach Hause. Sie schlafen abends ein und über Nacht passiert ein Wunder. Das Problem, das Sie lösen wollten, ist schon gelöst. Woran werden Sie am nächsten Morgen, als Erstes erkennen, dass ein Wunder geschehen ist?“ Mithilfe dieser Intervention wird es möglich, sich vom Problem wegzubewegen, hin zu einer Lösungsidee. Sie erlaubt Ihnen, sich vorzustellen, was Sie erreichen möchten, wie Sie leben wollen und wie das aussehen soll!

F: Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Meine Frau, meinen Sohn, meine Laufschuhe, und nachdem ich dort barfuß laufen würde und ich damit noch einen weiteren guthätte, meine besten Freunde.

F: Was ist Ihr Lebensmotto?

Alles wird/ist gut, mindestens, immer.

F: Welche wichtige Frage haben Sie in diesem Interview vermisst?

„Was können Sie von Ihren Klienten und Klientinnen lernen?“

F: ... und wie würden Sie darauf antworten?

Die Erkenntnis, dass es nicht die eine Lösung gibt, sondern viele Arten und Weisen, wie ein Mensch mit Situationen umgehen kann. Es erfreut mich selbst immer wieder, die Klienten und Klientinnen bei der Erkenntnis zu begleiten, wie viele bis dahin noch unerkannte Möglichkeiten in jedem von Ihnen schlummern, die dazu verhelfen, neue Handlungsräume und –wege zu erschließen.

Fach-Interview von Dr. Thomas Pruckner-Feichtner

F: Was ist Systemische Familientherapie?

Die systemische Familientherapie sieht ihr Ziel darin, mit den Klienten und Klientinnen gemeinsam Lösungen für ihre Probleme zu finden, zu gestalten und sie dabei zu begleiten. Die Systemische Familientherapie geht davon aus, dass Probleme grundsätzlich in kommunikativen Prozessen „hergestellt“ und aufrecht erhalten werden.

Die therapeutische Arbeit in der systemischen Praxis versucht Bedingungen herzustellen, mit deren Hilfe die Klienten und Klientinnen ihre Ressourcen aktivieren können, um in Selbstorganisation, zu ihren Zielen gelangen zu können. Der Klient, die Klientin gilt als 'Experte, als Expertin seiner, ihrer selbst'.


F: Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie?

Die Übergänge zwischen Beratung und Psychotherapie sind fließend. In Österreich ist der Unterschied zwischen Beratung und Psychotherapie gesetzlich geregelt. Die Grenze zwischen Beratung und Psychotherapie liegt in der Abgrenzung zwischen gesund und krank; das heißt konkret, dass Berater und Beraterinnen keine Krankenbehandlungen durchführen dürfen.

F: Was ist der Unterschied zwischen Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Fachärzt*innen für Psychiatrie?

Gut vernetzt ergeben sie ein sehr hilfreiches Team für Menschen in herausfordernden Situationen.


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