Inhalt:
SOMATIC EXPERIENCING® (SE) und EGO-STATE-THERAPIE (EST) lassen sich wunderbar zu einem kreativen, effektiven und ganzheitlichen Behandlungsansatz kombinieren. Verschiedenartige Probleme, Konflikte, Symptome und traumatische Erfahrungen (z.B. Komplexe Posttraumatische Belastungsstörungen PTBS sowie Beziehungs- und/oder Entwicklungstraumata) können in der Verbindung von SE und EST enorm erfolgreich angegangen werden, wie Rachporn Sankasaad und Silvia Zanotta aus jahrelanger Erfahrung wissen. Beide Referentinnen dieses Trainings verbrachten jahrelang Zeit an der Seite von Maggie Phillips, der Gründerin dieses Curriculums, und auch von Peter A. Levine, dem Begründer von SE.
Obwohl es viele Modelle gibt, die spezifisch mit Persönlichkeitsanteilen arbeiten, ist die Ego-State-Therapie einzigartig in ihrer Anwendung von Hypnose und anderen Werkzeugen, mit denen unbewusste, verborgene und sich dem direkten Zugang entziehende Persönlichkeitsanteile berührt werden können – Anteile oder Aspekte, die eine bedeutende Rolle spielen sowohl bei posttraumatischen Symptomen wie z.B. Angst, Schmerz, Dissoziation, Depression, als auch bei vielen anderen untypischen Phänomenen und Schwierigkeiten, die nicht auf die herkömmlichen Behandlungsansätze reagieren. Der spezielle Ansatz von SOMATIC EXPERIENCING® (SE), präzise auf das Nervensystem einzugehen und damit Veränderungen auf neurophysiologischer, somatischer, energetischer und psychologischer Ebene zu ermöglichen, stellt eine zusätzliche und tiefere Wahrnehmungs- und Verarbeitungsmöglichkeit dar.
Der spezifische Fokus auf Persönlichkeitsanteile (Ego-States) und deren Verkörperung eröffnet spannende Möglichkeiten, wie schwierige und komplexe Probleme ganzheitlich verändert und gelöst werden können. Statt dem Verlust von Selbstermächtigung, dem Auftauchen von Scham und weiteren komplexen Problemen, die zu einer verwirrten und „falschen“ Selbstidentität führen, bauen sich neue faszinierende Lösungen auf. Ziel der somatischen EGO-STATE THERAPIE ist es, innere Kommunikation und Zusammenarbeit zu ermöglichen und damit Integration zu bewirken.
Die Teilnehmenden werden Interventionen aus dem SOMATIC EXPERIENCING® (SE) und der EGO-STATE-THERAPIE in Theorie und Praxis kennenlernen. Theoretische Inputs werden durch Demos und Übungen ergänzt. Es wird für die Teilnehmenden auch Gelegenheiten geben, eigene Fälle vorzustellen und die klinische Anwendung des SEST-Behandlungsansatzes zu diskutieren.
Modulinhalte
Modul 1 des SEST-Curriculums (19. bis 21. Februar 2026)
Grundlagen und Prinzipien von Ego-State-Therapie und Somatic Experiencing, den Grundpfeilern von SEST
Wie entwickeln sich Ego-States?
Funktionen, Rollen und Charakterisitika der Ego-States
Das SARI-Modell als 4-stufiger Behandlungsrahmen
SE- und EST-Strategien zur Auflösung und Erleichterung von
Symptomen und zum Aufbau von Selbstermächtigung
Behandlungseinstieg, Indikation, Kontra-Indikation
Das Konzept des inneren Beobachters
Klientinnen und Klienten gezielt auf die Behandlung vorbereiten
Ego-State-Therapie-Forschung
Modul 2 des SEST-Curriculums (27. bis 29. August 2026)
Das dissoziative Spektrum aus Sicht von EST und SE
Geschichte, Grundlagen und Prinzipien von Somatic Experiencing (SE)
‘Felt Sense’, SIBAM, somatische Resonanz, Körper-Ressourcen
Trauma und Resilienz aus neurobiologischer Sicht
Praktische Anwendung der Polyvagal-Theorie und des Neurozeption-Konzepts von Stephen Porges
Ventraler Vagus und Sicherheit in der therapeutischen Beziehung: von Ko-regulation zu Selbstregulation
Arbeit mit Containment und Berührung
Wie viele Gehirne haben wir?
Stabilisierung mit SEST Kernselbst-Phänomene: Mit dem Kern-Selbst Ressourcen aktivieren
Konfliktfreie Erfahrungen
Trauma und Gedächtnis, Arbeit mit dem prozeduralen Gedächtnis
SEST-Interventionen bei Verteidigungs- und Überlebensreaktionen wie Kampf, Flucht
Embodiment-Übungen
Fallsupervision, Fragen, Schwierigkeiten
Modul 3 des SEST-Curriculums (04. bis 06. März 2027)
Vertiefung der Phasen R und I des SARI-Modells
Maggie Phillips’ 3 R: Ressourcen stärken, Re-Regulieren, “Reparieren, Wieder-Verbinden
Herausforderungen in der Traumatherapie: Arbeit mit dem dorsal-vagalen System und mit blockierenden Ego-States
Kollaps und Immobilität als Überlebensreaktion: Möglichkeiten und Strategien
Toleranzfenster und Komplex-Trauma
Stabilisierungstechniken vertiefen, Ko-Regulation, Verbindung und Sicherheit herstellen mit SEST
SEST-Interventionen bei inneren Konflikten
Arbeit mit unterschiedlichen Introjekten
Fallsupervision, Fragen, Schwierigkeiten
Modul 4 des SEST-Curriculums (26. bis 28. August 2027)
Im Modul 4 geht es um Vertiefung und Verfeinerung der SEST-Methoden bei komplexen und behandlungsresistenten Symptomen und Syndromen.
Vertiefen der 3 R: Ressourcen stärken, Re-Regulieren, “Reparieren”
Falsches Toleranzfenster, Blindfenster
Kompetenzerweiterung bei der Kontaktaufnahme mit Ego-States und dem Erkennen der unterschiedlichen Erscheinungsformen von Ego-States
Vereinen von Ego-States mittels Empathie, Mitgefühl, Kooperation und Entwicklungslernen
Fortgeschrittene Anwendungen von SEST mit bösartig und destruktiv agierenden Ego-States
Interventionen bei Suizidalität
Werkzeuge für die Arbeit mit hartnäckigen (nicht ansprechbaren) Symptomen wie emotionalen und körperlichen Syndromen, chronischen Schmerzen.
Therapeutische Beziehungsprobleme: wie man Beziehungsabbrüche, Reinszenierungen und Trigger durch ventral-vagale Lösungen «reparieren» kann.
Fallsupervision, Fragen, Schwierigkeiten
Abrunden des Curriculums und SEST-Zertifizierung
Zielgruppe & Teilnahmevoraussetzungen
Die Weiterbildung richtet sich an Menschen mit beruflicher Erfahrung aus den Bereichen Ärztliche und Psychologische Psychotherapie, Körpertherapie, Heilpraktik, Lebens- und Sozialberatung, Pädagogik, Heilpädagogik, Seelsorge, spezialisierte Krankenpflege, Coaching
Die Mindestvoraussetzung zur Teilnahme ist neben der beruflichen Qualifikation auch die Teilnahme an einem SE-Einführungsworkshop (SE-Intro) ODER einem EST-Grundkurs (Seminar 1) sowie die Möglichkeit an allen Kursmodulen vollständig teilnehmen zu können.
Organisation & Anmeldung
Das Curriculum kann nur als Ganzes (4 Module á 3 Tage, je €750,- / €780,- pro Modul) gebucht werden. Die einzelnen Module des Curriculums bauen aufeinander auf, d.h. die Module müssen in der vorgegebenen Reihenfolge absolviert werden. Bei der Buchung wird eine Gesamtrechnung mit einem Fälligkeitsdatum innerhalb von 14 Tagen. Dies kann nach Rücksprache gerne angepasst werden und Sie können die Rechnung sowohl später als auch in Teilbeträgen begleichen. Bitte wenden Sie sich dazu an office@hypno-mega.at.